„Plattdeutsche Klassiker lesen!“

John Brinckman: Vagel Grip


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Möllers


De Wind, de kümmt, de Wind, de geiht;
weet nümms, wurher – wurhen he weicht,
een süht man, wo de Mœhl he dreicht.
De Mœhl de klœtert; wat secht se – wat?
’n Schäpel ’ne Mattpro Scheffel (abgeliefertes Getreide) eine Metze Mahllohn! ’n Schäpel ’ne Matt!

De Möller, de keek herut ut ’e Luk,
har ʼne rode Schnut un ʼn dicken Buk
un in beid sin Been de FiekBeulenkrankheit der Tiere un de MukMauke, Fußkrankheit der Pferde
wat schådt em dat? Wat schådt em dat?
Sin Mœhl hett Flœgel, sin Mœhl hett ’n Rad,
un drööch is dat Mähl, un de Kœm is natt –
ʼn Schäpel twee Matt! ʼn Schäpel twee Matt!

Suucht ji man all an ’e Hungerpot!
De Möller hett doch sien schön Stück Brot,
de hungert ümmer toletzt ierst dot.