Werke über Niederdeutsch: Einzeltitel




ID26028
TitelIck hewwt’t betahlt; mihr as betahlen kann de Minsch nich: Die Untersuchungshaft des Burschenschafters Fritz Reuter in den Berliner Gefängnissen Stadtvogtei 1833 und Hausvogtei 1834
VerfasserArnold Hückstädt 〉〉
ErschienenStavenhagen : Fritz-Reuter-Literaturmuseum ; Neubrandenburg : Fritz Reuter Gesellschaft, 2022
Umfang96 Seiten : 40 Illustrationen ; 21.5 cm x 15 cm
ISBN:978-3-910030-21-3
Anmerkung Kikut ; Sonderheft
NachweisBibliothekskatalog (online): DNB


Inhaltstext:

Am 20. Oktober stellte Dr. Arnold Hückstädt im vollbesetzten Veranstaltungsraum des Museums sein neues Buch „Ick heww’t betahlt; mihr as betahlen kann de Minsch nich“ über die Untersuchungshaft des Burschenschafters Fritz Reuter in den Berliner Gefängnissen Stadtvogtei 1833 und Hausvogtei 1834 einem interessierten Publikum vor.

In einer Kombination aus Vortrag und Lesung zeigte der Reuterexperte Hückstädt Fritz Reuters Weg ins Verderben auf, beginnend bei der Rückkehr des Jenenser Studenten nach Stavenhagen, seiner Verhaftung in Berlin, den polizeilichen und kriminalgerichtlichen Verhören bis hin zur Urteilsverkündung durch das Kammergericht Berlin. Dr. Hückstädt schilderte die anfangs bedrückenden Haftumstände in den Berliner Gefängnissen, unter denen der junge Reuter sehr gelitten hat. Obwohl noch jung, war Fritz Reuter aber nicht der Mann, der in seiner Gefängniszelle apathisch verharrte und schicksalsergeben die Zeit vertrauerte. Er blieb geistig rege und entwickelte eigene Vorstellungen, den Gefängnisalltag zu überstehen, sei es durch die Lektüre englischer Literatur oder durch seine Lieblingsbeschäftigung, dem Zeichnen und Malen.

In seinem Vortag ging Dr. Hückstädt auch auf das oft angespannte Verhältnis Fritz Reuters zu seinem Vater ein, dem Bürgermeister und Juristen Georg Johann Reuter in Stavenhagen. Nach der Urteilseröffnung im Januar 1837 schrieb Reuter an seinen Vater: „Wie ich Dir Letzteres [das Urteil] an besten mitteilen soll, darüber sinne ich vergeblich nach; ich mag es drehen, wie ich will, ich fürchte dennoch immer alle Deine Hoffnungen, die Du auf meine Befreiung gesetzt hast mit einem Schlage zu zertrümmern; aber es hilft nicht, erfahren musst Du es. […] Mit dem Urtheile zugleich ist die Begnadigung des Königs angelangt, worin bestimmt wird, daß der König diejenigen, welche zum Tode verurtheilt worden sind, auf 30 Jahre begnadigt hat und zu diesen, mein lieber Vater, gehöre ich.“

Das Buch „Ick heww’t betahlt; mihr as betahlen kann de Minsch nich“ von Dr. Arnold Hückstädt erschien als Sonderband in der Schriftenreihe Kikut des Museums, herausgegeben von der Fritz-Reuter-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Fritz-Reuter-Literaturmuseum. Das Buch kann für 16 Euro im Museum erworben werden.
(Quelle: Fritz-Reuter-Literaturmuseum)