Martha Müller-Grählert



Orthographie Herrmann-Winter mit Übersetzung
Original 〉〉

In de Frömde


Mien Heimåt geiht dörch mienen Drom
So manche leiwe Nacht.
Sei lähnt woll an ein’n Kirschenbom
Un kiekt mi an un lacht
Un winkt mi tau un röppt dorbi:
Kumm trü! Wohen verlöppst du di?“

De Kirschbom steiht vör eine Dör
Oha, denn kenn ik gaut!
Hier rönnte eis mål hen un her,
Hopphopp, mien Kinnerfaut,
Un Swesting, Bräuding, grot un lütt,
Bald vörn, bald achtern rönnten mit.

Horch, binnen ut de Kœk, dor klingt
’ne olle Melodie,
Mien Mudder singt, un hellup springt
Vör Lust mien Hart dorbi,
Dat Lied, o Gott, ik hüürt ’t so giern,
Von Scheiden un von Wedderkihrn.

Un kiek, dichtbi up ’n Barch, dor steiht
Mien Vaddern siene Mœhl;
Hei, wie sei ehre Flüchten dreiht,
So lustig, so fidel!
Un in de Dör mien Vadding steiht
Un schmöökt un grient vull Schelmigkeit.

Mien Heimåt geiht dörch mienen Drom
So manche leiwe Nacht;
Sei lähnt woll an ein’n Kirschenbom
Un kiekt mi an un lacht
Un winkt mi tau un röppt dorbi:
Kumm trü! Wohen verlöppst du di? “

Wåk ik denn up in düüster Nacht,
O Gott, dat ’s all nich wohr!
Denn glieden miene Trånen sacht
Woll in mien grieset Hor.
Ik heff ja keine Heimat mihr,
Bloots noch twei Gräwer, wiet von hier.