Martha Müller-Grählert



Müller-Grählert 1907 〉〉
Schreibung Müller-Grählert (1927) 〉〉
Schreibung: Orthographie Herrmann-Winter (mit Übers.) 〉〉

Mine Heimat



Wo de Ostseewellen
Trecken an den Strand,
Wo de gäle Ginster
Bleuht in ʼn Dünensand,
Wo de Möwen schriegen
Grell in ʼt Sturmgebrus, -
Da is mine Heimat,
Da bün ick tau Hus.

Well un Wogenrunschen
Wir min Weigenlied,
Un de hogen Dünen
Seg’n min Kinnertied,
Seg’n uck mine Sehnsucht
Un min heit Begehr,
In de Welt tau fleigen
Oewer Land un Meer.

Woll het mi dat Leben
Dit Verlangen stillt,
Hät mi allens geben,
Wat min Herz erfüllt;
Allens is verswunden,
Wat mi quält un drew,
Hev nu Freden funnen, -
Doch de Sehnsucht blew.

Sehnsucht na dat lütte,
Stille Inselland,
Wo de Wellen trecken
An den witten Strand,
Wo de Möwen schriegen
Grell int Sturmgebrus,
Denn da is min Heimat,
Da bün ick tau Hus!