Niederdeutsche Werke: Einzeltitel







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TitelDe Schimmelrieder: Novelle (1888) ; in ’t Plattdüütsch sett’t / von Thomas-Michael Wulf
VerfasserTheodor Storm 〉〉
Übers. Thomas-Michael Wulf 〉〉
ErschienenBerlin : epubli GmbH, 2018
Umfang247 Seiten ; 19 cm x 12.5 cm, 295 g
ISBN:978-3-7467-1258-1
NachweisBibliothekskatalog (online): gso.gbv.de


Inhaltstext:

Die Novelle „Der Schimmelreiter‟ von Theodor Storm ist vor ihrem kulturellen und landschaftlichen Hintergrund geradezu prädestiniert, in einer plattdeutschen Übersetzung zu erscheinen.
In eindrücklichen Bildern schildert Storm hierin den Kampf der Menschen an den Küsten Nordfrieslands gegen die Naturgewalten, vor denen sie sich mit überliefertem Wissen und Aberglauben zu schützen suchen. Diese scheinen im Kontrast zu den innovativen Deichplanungen des Außenseiters Hauke Haien zu stehen. Mystisches und Unheimliches stehen gegen Wissenschaft und Aufklärung. Beide Seiten sind jedoch von einer tiefempfundenen und unerschütterlichen Religiosität durchdrungen, die nichts dem Zufall zuschreibt: Alles ist Bestimmung, sei es durch Gottes Wille oder durch Menschenhand.
Theodor Storm gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Literaturströmung des Realismus. Diese versucht, ein möglichst genaues Abbild aller Erscheinungsformen der Wirklichkeit zu schaffen. Dazu gehört auch die Sprache der literarischen Figuren. In der Literaturepoche des Realismus war es jedoch nicht üblich, mundartliche Aspekte zu berücksichtigen. Storm musste das als einschränkend empfunden haben. Er war deshalb von dem Erfolg des Buches „Quickborn‟ von Klaus Groth, das in plattdeutscher Sprache geschrieben wurde, begeistert, wie ein Schriftwechsel zwischen beiden zeigt.
Seine Geschichte vom Schimmelreiter ist so norddeutsch wie kaum eine andere und hätte somit unbedingt auch in der niederdeutschen Sprache geschrieben werden müssen. Storm tat dieses aus verschiedenen Gründen nicht. Einen davon benennt er in einem Brief aus dem Jahre 1853 an Klaus Groth, wonach er sich nicht sicher genug in der plattdeutschen Sprache bewegen zu können glaubte. Vermutlich aber überraschte ihn die plötzlich zur Mitte des 19. Jahrhunderts einsetzende Renaissance des Niederdeutschen als Literatursprache. Zu diesem Zeitpunkt hatte er sich längst als hochdeutscher Schriftsteller einen Namen gemacht.
(Verlagsangaben)