Niederdeutsche Werke: Einzeltitel
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Titel (vor 1800) | Melusine |
Titelblatt | [Historie van eener koninginnen geheten Melusina] / [Verf.: Jean d’Arras ; hochdt. Übers.: Thuering <von Ringoltingen>] |
Verfasser | Jean [d´Arras] 〉〉 |
Übers.hd. | Thüring [von Ringoltingen] 〉〉 |
Erschienen | [Lübeck] : [Drucker der Melusine], [ca. 1478] |
Umfang | [66] Bl. : Ill. (Holzschn.). ; 2° |
Anmerkung | Borchling & Claussen Nr. 37 Uni HH: Nur fragmentarisch erhaltene Ex. bekannt; der Umfang könnte auch 72 Bl. betragen haben. - Sacht. nach einer Bücheranzeige des Lübecker Druckers Lucas Brandis Verf. u. hochdt. Übers. ermittelt. - Thüring von Ringoltingen (etwa 1415-1483) entstammte einer einflußreichen und mächtigen Berner Familie, die ihren Namen Zigerli gegen jenen eines ausgestorbenen Rittergeschlechtes tauschte. 1456 übersetzte Thüring im Auftrag des Markgrafen Rudolf von Hochberg den genealogischen Versroman des poitevenischen Dichters Couldrette ins Deutsche. Couldrette verfaßte seinen Roman zwischen 1401 und 1403 für Guillaume VII. Larchevêque. Daneben existiert noch eine Fassung des Stoffes in Prosa von Jean d’Arras (entstanden nach 1392). Das Erzählmodell der ‘gestörten Mahrtenehe’, wonach die Verbindung eines jungen Adligen mit einem übernatürlichen Wesen scheitert, findet sich schon seit dem 12. Jahrhundert. Die französischen Bearbeitungen des Melusinenstoffes stellen das genealogische Prinzip in den Vordergrund: Die Geschichte Melusines wird als Gründungssage des Hauses Lusignan verstanden. Dieses tritt in der deutschen Fassung zurück. Erzählt wird in der Tradition der hochmittelalterlichen ‘âventiure’-Romane, deren narrative Schemata aber ambig werden. |
Nachweis | Bibliothekskatalog (online): kataloge.uni-hamburg.de Borchling & Claussen: Nr. 0037 sonst. Nachweis: GW12664 |