Schreibung:
Original
mit Übersetzung 〉〉

Martha Müller-Grählert


De lütte Möw’


Lett mal min’ Seel de Flüchten hängen
Von allen Grotstadtlarm un Tand,
Von all dat Hasten, all dat Drängen,
Denn schick ick sei an ’n heimschen Strand,
Dahen, wo still de Dünen ragen,
In witten Sand de Fichten stahn
Un wo de Wellen un de Wagen
In ewig glieken Wessel gahn.

Hürst du sei ruschen? - Unuphürlich,
Ohn End un Anfang nah un wiet,
As ein Choral, so irnst un fierlich
Erschallt ehr dusendstimmig Lied.
Wen einmal dat in Slap hett sungen
As Weigenlied, - o ganz gewiss,
Von allen Klängen, dei erklungen,
Kein anner je em leiwer is.

Sühst du de lütte Möw da fleigen
Hoch öwern wieden Wellenruum?
Bald lett sei sich von ’n Stormwind weigen,
Bald dukt sei in den ’n witten Schuum.
Hüürst du ehrn Juchzer nu, den ’n hellen,
Dörch Wagenbrus un Wellenspel?
Kennst du den ’n flinken Reis’gesellen?
De lütte Möw is mine Seel.