Schreibung:
Erstdruck (1859) 〉〉 Original mit Übersetzung 〉〉 Orthographie Herrmann-Winter


John Brinckman


Maien


De Mai - de Mai is kåmen,
nu gåh’ wi, jung un olt,
nu gåh’ wi alltosåmen
in’t Holt, in ’t gröne Holt.

Nu frische
Maiengrüne Birkenzweige, die im Mai angesteckt wurden
hål’ wi
un stäk’ se an üns Höd’.
nu sett in ’t Holt üns dål wi
un sing’ üns ollen Leed’;

Een jeder nå sien Gåben,
in eenszusammen
noch eens so schön,
bet dat de Stiern dor båben
sik wiesen
een bi eeneiner nach dem anderen
.

Un wenn ’t dorœwer Nacht ward,
wat
heetheißt
, wat deit dat grot,
wo sungen, küsst un lacht ward?
kumm, sett di up mien Schoot!

De Busch, de Busch so dicht hier,
so warm de gröne Nacht;
de
FlämmstiernGlühwürmchen
, de geew’ Licht hier
mihr, as wi bruken, sacht.

Dat Männken sik to Wiefken
un Mund to Mund sik finnt,
mien Arm sik üm dien Liefken,
dien üm mien Hals sik winnt.

Nu sett di to üns her eens
in ’t
MossMoos
, Fru Nachtigall,
nu kumm un sing üns vör eens
dien Hochtietsleeder mal! -

normiert: Schreibung Mecklenburgisch-Vorpommersch nach den Orthographie-Regeln von Renate Herrmann-Winter.
Einige Wörter sind erklärt (schwach unterstrichen, "Mouse-Over")