Nach der Unterwerfung der freien Bauernrepublik 1559, wurde Dithmarschen geteilt und an der Spitze der Verwaltung stand jetzt der Landvogt, der die Interessen des dänischen Königs bzw. holsteinischen Herzogs (seit 1773 in Personalunion) wahrzunehmen hatte. Eine Besonderheit spielen von Beginn an in der Geschichte Dithmarschen die Kirchspiele, sie waren nicht nur kirchliche sondern auch Verwaltungseinheiten.
Schuster
In Heide arbeiteten um 1840 180 Schumacher, sie wohnten vornehmlich in der Handwerkerstraße, die nach Nordwesten aus der Stadt herausführte („Schuhmacherort“). Schuhe und Stiefel waren Maßanfertigung und die Schustereien deckten auch den Bedarf des bäuerlichen Umlandes.
Post
Das Postwesen darf man sich nicht nach dem Klischee „Hoch auf dem gelben Wagen“ vorstellen. Die königlich-dänische Post hatte in Heide eine Poststation für „ordinäre und Extra-Post“. Die Wege jedoch waren in schlechtem Zustand und der Bedarf an schriftlicher Kommunikation gering, so dass - wie wir hier erfahren - zwischen Heide und Tellingstedt die Post nur einmal in der Woche regulär Briefe beförderte und zwar zu Fuß und auch nur, „wenn da wülk weern“. Regelmäßigen Postverkehr per Pferdewagen gab es um 1830 nur auf einer Strecke, die von (Altona), Wilster über Meldorf, Heide, Lunden nach Friedrichstadt führte.
Backen
Das tägliche Brot wurde von den Bauern selbst in hofeigenen Backöfen gebacken. Aber meist nur das schwarze Roggenbrot. Hellere Brote gab es selten und wurden dann vom Berufsbäcker erworben. Feinere Brotsorten waren das weiße Weizenbrot, ohne Zusatz (Wittbroot), mit Rosinen (Krinthenstuten), mit Mohn (Eiermaan) oder mit karameliertem Zucker, Zimt und Hefezusatz (Franzbrot). Das hatten sich die Norddeutschen während der napoleonischen Besetzung Hamburgs 1806 - 1814 von den Franzosen abgeschaut, Franzbrötchen gelten noch heute als hamburgische Spezialität.