Informationen zu „De Steen bi Schalkholt“


Otto Speckter: De Steen bi Schalkholt Illustration von Otto Speckter zu „De Steen bi Schalkholt“:


Entstehungszeit

Klaus Groth schrieb für die 3. Auflage des „Quickborn“ fünf „Ole Leeder“, darunter „De Steen bi Schalkholt“.

Quelle

Abdruck nach: Klaus Groth: Quickborn. Volksleben in plattdeutschen Gedichten ditmarscher Mundart. 6. vermehrte und verbesserte Auflage. 1856. Seite 252.

Wortgetreue Übersetzung

Die 5. Auflage des Quickborn erschien 1856 „mit einer wortgetreuen Übersetzung und einem Vorwort für hochdeutsche Leser“. Die Übersetzungen stammen von Groth selbst und von Karl Müllenhoff. Sie erheben keinen literarischen Anspruch, sondern verstehen sich als Hilfe für den Hochdeutschen.
online ansehen: Link zur Übersetzung 〉〉

Die Sage

In der Anmerkung zur hochdeutschen Übersetzung gibt Groth die Quelle an: „vgl. Sagen, Märchen und Lieder .. Nr. 44“. 1845 hatte Karl Müllenhoff „Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg“ herausgegeben. Auf Anregung von Karl Müllenhoff schrieb Klaus Groth fünf „Ole Leeder“, die Themen dieser Sammlung behandeln. Der Tellingstedter Lehrer Gudenrath hatte Müllenhoff für seine Sagensammlung den „Klaes Steen“ geschickt. siehe in der Online-Version:
( Sagen, Märchen ... Seite 45 〉〉).

Der historische Hintergrund

Tatsächlich steht südlich von Schalkholz ein Gedenkstein (die obige Abbildung von Otto Speckter beruht auf reiner Fantasie):

Klaas-Stein Schalkholz © Peter Hansen Der Klaas-Stein (2015)


Es handelt sich um einen sogenannten Sühnestein, den kriminelle Schwersttäter zur Sühne aufzustellen hatten. Heute ist die Inschrift verwittert, im 19 Jahhundert konnte man noch Teile lesen:

Klaas-Stein: Inschrift nach W. Johnsen Klaas Stein: Inschrift (nach Wilhelm Johnsen)


Text [mit Ergänzungen]:
„KARSTEN GR[OTH] IS GESCHATE, DEN GOT WIL GNEDT A 80“, d. h. sinngemäß: Hier wurde Karsten Groth erschossen, Gott sei ihm gnädig. Anno 1580.

Eine ausführlichere Darstellung mit Auszügen aus den Abhandlungen über den Klaas-Stein siehe www.suehnekreuz.de 〉〉

Harald Jebsen, der eine gründlich recherchierte Chronik der Höfe und Personen in Schalkholz verfasst hat (Bauern und Kätner des Dorfes Schalkholz in Dithmarschen von 1560-1900, in Familienkundliches Jahrbuch Schleswig-Holstein, Kiel 1981, S. 13-32), konnte belegen, dass ein Claus Groth als Nachfolger eines Karsten Groth auf einem Bauernhof aufgeführt ist. (Familienkundliches Jahrbuch Schleswig-Holstein, Kiel 1995, S. 6-26).

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