Digitales Wörterbuch Niederdeutsch (dwn):
Das Wörterbuch für Norddeutschland
(Achtung: Das Wörterbuch wird zur Zeit schrittweise neu gestaltet!)
Mecklenburg-Vorpommern
Kurzbeschreibung
Mecklenburg wurde ab dem 12. Jahrhundert von Sachsen (dem "Stammland") aus kolonisiert. Die Siedler kamen aus allen Teilen Sachsens, inbesondere aus Ostholstein und Westfalen (wie schon in Lübeck)
An Holstein angrenzend ist das Gebiet des westmecklenburgischen Dialekts, der sich "aus der Sprache des ostholsteinisch-lübeckisch-lauenburgischen Gebietes herleitet". (Wossidlo/Teuchert, Einleitung zum 1. Bande). Das übrige Gebiet ist mit Vorpommern relativ einheitlich. "Dem vereinigten Zuge der ostholsteinischen und westfälischen Einwanderer des 12. Jahrhunderts verdankt der große Nordblock mitsamt Vorpommern seinen Wortvorrat, wobei die westfälichen Wörter zu überwiegen scheinen". Mecklenburgisch-Vorpommersch ist also entstanden aus verschiedenen niederdeutschen Dialekten und hat keine so scharf abgrenzbaren Besonderheiten wie etwa das Westfälische.
Einige Kennzeichen des heutigen Mecklenburgisch-Vorpommerschen:
1. Hebung der mittleren Langvokale vor r: e wird zu i, o zu u, u zu ü: mihr (mehr), Uhr (Ohr), hüren (hören)
2. Häufige Doppelvokale (Diphthonge): hei, Breif, Kauken, häuden, besonders im Westen: veier / vier, Beier / Bier usw.
3. Diminutivbildungen auf -ing: Mudding ’Mütterchen’
4. Bildung des Einheitsplurals der Verben im Präsens auf -en ( statt -t): wi maken statt wi maakt.
Vorpommern: "Zu Vorpommern gibt es einen greifbaren Unterschied kaum" (Einl. zum 1. Bande Wossidlo/Teuchert)
Wörterbuch-Recherche
Das Großwörterbuch für Mecklenburg:
Wossidlo/Teuchert: Mecklenburgische Wörterbuch. 7 Bände (1937-2009)
Das Werk ist in der Niederdeutschen Bibliothek in Hamburg, in der Bibliothek des Instituts für niederdeutsche Sprache in Bremen und in den Universitätsbibliotheken Norddeutschlands einzusehen
Renate Herrmann-Winter / Matthias Vollmer: Pommersches Wörterbuch
Der Wortschatz Vorpommerns wird im "Pommerschen Wörterbuch" enthalten sein. Das Wörterbuch ist auf zwei Bände konzipiert, Band 1 (A-K) ist 2008 erschienen.
Das Werk ist in der Bibliothek des Instituts für niederdeutsche Sprache in Bremen und den Universitätsbibliotheken Norddeutschlands einzusehen
Renate Herrmann-Winter: Plattdeutsch-hochdeutsches Wörterbuch
für den mecklenburgisch-vorpommerschen Sprachraum. 7. Aufl. 2017.
Im Buchhandel erhältlich
Renate Herrmann-Winter: Neues hochdeutsch-plattdeutsches Wörterbuch
für den mecklenburgisch-vorpommerschen Sprachraum. 4. Aufl. 2017.
Im Buchhandel erhältlich
Online-Wörterbuch:
Seit Juni 2022 ist das Wörterbuch für Mecklenburg-Vorpommern online.
Das Wörterbuch entsteht in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum für Niederdeutschdidaktik an der Universität Greifswald. Es wird voraussichtlich Ende 2023 abgeschlossen.
online: 〉〉
historisch:
Johann Carl Dähnert: Plattdeutsches Wörterbuch nach der alten und neuen Pommerschen und Rügischen Mundart. 1781.
online: 〉〉
historisch:
Friedrich Georg Sibeth: Wörterbuch der mecklenburgisch-vorpommerschen Mundart. 1876
online 〉〉
Niederdeutsche Autorinnen und Autoren
Mecklenburg-Vorpommern 〉〉